Die Alp Sinsgäu und ihre Hüethütte
Die Alp Sinsgäu liegt in einer breiten Mulde zwischen Brisen und Chaiserstuel. Sie verfügt über sieben Hüttenrechte mit je einem unteren und einem oberen Teil. Bis zu 360 Rinder sömmern hier im Durchschnitt während rund 115 Tagen. Hinzu kommen einige Kühe der Haghütte, deren Milch vor Ort zu Alpkäse verarbeitet wird.
Schon seit Jahrhunderten
Die Alp ist bereits im Inventar des Klosters Muri aus dem 12. Jahrh. erwähnt. Spätestens im 15. Jahrh. ging sie aus dem Besitz des Klosters Engelberg in eine Genossenschaft über. Heute ist sie eine der acht Gemeinalpen im Kanton, die sich 1858 im Zug der Gründung des Bundesstaats, zur Alpgenossenschaft zusammenschlossen und sich ein gemeinsames Gesetz gaben. Jede Gemeinalp jedoch verfügt nach wie vor über ihr Spezielles Gesetz. Dass es eingehalten wird, dafür sorgen je zwei Bannwarte.
Die Alp und ihr Hüet
Ende des 19. Jahrhunderts lancierte der Bund ein schweizweites Programm mit dem Ziel der «Alpverbesserung», sprich einer intensiveren und rationelleren Bewirtschaftung der Alpen. Die Gemeinalp Sinsgäu erhielt damals keine guten Noten. Als Folge kaufte sie die Hälfte der Hüttenrechte auf, die sie seither auf eigene Rechnung als Rinderalp bewirtschaftet. Die Tiere stehen unter der Obhut des Hüet, der weit mehr ist als nur der Hirt, sondern vor Ort auch nach dem Rechten sieht. Heute wohnt der Hüet in der Alphütte auf der Widderen. Die Freunde der Kleinseilbahnen sind darum beim Pächter der ehemaligen Hüethütte, Alfons Lang, zu Gast. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft. Auch Alois Odermatt, der 1. Bannwart der Alp Sinsgäu wird zugegen sein und gerne Fragen zur Alp und dem Alpbetrieb beantworten.
